OFURO
DAS JAPANISCHE BAD


ORIGINAL JAPANISCHE HOLZBADEWANNEN / KERAMIKBADEWANNEN






VULKANE  THERMALQUELLEN  WÄLDER  ZEN-SPIRITUALITÄT ...

Japan ist ein vulkanischer Archipel, mit zahllosen Thermalquellen übersät und zu zwei Drittel seiner Fläche mit Wäldern bedeckt. Die geografische Lage und Beschaffenheit des Geländes bewirken, dass das Klima und die natürliche Umwelt, das Leben der Einwohner grundlegend beeinflussen. Aus dem tiefgreifenden Kult zu traditionellen Werten schöpfen die Japaner unbestreitbares Wohlbehagen, wodurch Japan zu den Ländern mit höchster Lebenserwartung zählt.

DIE TRADITION DES "WARMEN WASSERS"

Die traditionellen Badegewohnheiten der Japaner entsprechen einerseits praktischen Aspekten, sind aber auch durch geistige und moralische Grundsätze geprägt, welche ähnlich der Teezeremonie im Zen-Buddhismus ihren Ursprung finden.

Die Hauptabsicht liegt natürlich in der Körperhygiene, auf welche der Durchschnittsjapaner äußerst bedacht ist. Man verwendet dabei Thermalwasser oder aufgeheiztes Wasser, relativ heiß um die 40°C. Aufgrund klimatischer Gegebenheiten wird dieses Ritual sehr häufig durchgeführt. Im schwülen Sommer überhitzt das Bad vorübergehend den Körper, wodurch dieser eine wohltuende Wirkung durch die fortwährende Hautausdünstung erfährt. In der Winterszeit stellt das Baden eine nützliche Methode dar, den Körper tiefgehend zu erwärmen.

ERST WASCHEN ... DANN BADEN

Sowohl zuhause, als auch in öffentlichen Bädern mit größeren Wannen, wird der Tradition entsprechend im selben Wasser gebadet. Vor Betreten der Badewanne wäscht jede Person reinlichst den gesamten Körper, auf Schemeln sitzend und sich des warmen Wassers mittels Schöpfkübel, Schüssel oder Dusche bedienend. Auf diese Weise wird das Badewasser in welches man steigt nicht beschmutzt, und man gewöhnt sich obendrein an die Temperatur des warmen Wassers. Normalerweise baden Japaner nackt und bedecken sich lediglich mit einem kleinen Handtuch.

EINTAUCHEN  &  ENTSPANNEN

Die japanische Badekultur beruht auf der wohltuenden Wirkung und dem Komfort, den man durch das Eintauchen des Körpers in sehr warmes Wasser erfährt. Diese Wirkung wird als ideal betrachtet, wenn sich zur behaglichen Wärme des Wassers jene Umstände einstellen, welche eine volle Sinneserfahrung liefern: die Berührung mit natürlichen Materialien, der Geruch wohlriechender Essenzen, die Schönheit japanischer Hölzer mit ihren hellen, reichhaltigen Maserungen, Dampf, Duft und Farbe des Wassers, ein Panoramablick oder die Aussicht auf einen stilvollen Garten – und all das in harmonischer Ruhe, allenfalls unterbrochen durch das Geplätscher eines kleinen Wasserfalls oder erfrischt durch eine leichte Brise.

Analog zur Teezeremonie trifft man auch im Ritual des japanischen Badens auf die vier Grundsätze wa-kei-sei-jaku: Harmonie - Ehrfurcht - Reinheit - Stille.

VERSCHIEDENE BADESTÄTTEN  OFURO  SENTŌ  ONSEN  ROTEMBURO

Für das japanische Baderitual bieten sich, je nach Anlass und örtlichen Gegebenheiten, unterschiedliche Variationen an: ofuro steht für Baden allgemein (im Eigenheim), sentō bezeichnet das öffentliche Bad, onsen sind Thermalbäder und rotenburo das Bad unter freiem Himmel, welche häufig von idyllischen Landschaftsbildern inmitten der Natur geprägt sind.

WOHLTUENDE WIRKUNGEN BEIM BADEN

Beim Baden, besonders wenn dies nach „japanischem Stil“ - mittels gründlicher Körperreinigung und anschließendem Eintauchen zur Entspannung - erfolgt, wird der Körper fünf grundlegenden Aktivitäten unterzogen, welche uns häufig nur unzureichend bewusst sind, jedoch in der japanischen Fachliteratur ausführlich beschrieben werden.


Die Wärme fördert die Schweißbildung und die entsprechende Öffnung und Säuberung der Poren, wirkt regulierend auf die Körpertemperatur, kontrolliert sowohl das sympathische, als auch das parasympathische Nervensystem und normalisiert die Herztätigkeit, aktivierend oder beruhigend je nach Wassertemperatur.


Der Wasserdruck wird beim Eintauchen in die Wanne normalerweise nicht wahrgenommen. Dennoch kann man bei erhöhter Achtsamkeit feststellen, besonders wenn das Eintauchen sitzend bis zur Schulterhöhe erfolgt, dass auf die Brust eine gewisse Kompression einwirkt, welche den Brustumfang um einige Zentimeter reduziert. Dies aktiviert Atmung, lymphatisches System und
Blutkreislauf.


Die Auftriebskraft vermindert, gemäß dem Prinzip von Archimedes, das Körpergewicht im Wasser bis zu einem Zehntel. Dabei stellt sich ein Gefühl der Leichtigkeit und Freiheit ein. Das Wasser verfügt auch über eine bestimmte Viskosität, welche den Muskelbewegungen Widerstand leistet.


Chemische Substanzen wie sie Thermalquellen beinhalten, rufen im Körper besondere Reaktionen hervor. Thermen werden als solche bezeichnet entsprechend den oligo-mineralen Wirkstoffen, welche diese enthalten und in gewöhnlichem Quell- oder Leitungswasser nicht vorkommen. Zum umfassenden Thema der Thermalquellen und den Wirkungen auf den menschlichen Körper in Bezug auf die Art der Inhaltsstoffe, dessen Konzentrationen, die wechselseitigen Zusammenhänge sowie Erfahrungen über eine Vielzahl ganz spezieller onsen mit besonderen Wasserqualitäten gibt es in Japan unzählige Abhandlungen.


Es ist die Gesamtheit der physikalischen und chemischen Einwirkungen sowie die Art und Weise wie gebadet wird, was das Wohlbefinden des Körpers ausmacht. Körpertemperatur, Blutdruck, Hormonproduktion sind von den Tagesrhythmen reguliert und geraten im heutigen von Stress und Hektik gezeichnetem Leben häufig aus dem Gleichgewicht, verlieren ihren Rhythmus. Das Bad im warmen Wasser mit dessen statischem Druck und Auftrieb sowie zusätzlichen Substanzen stimulieren den Körper auf unterschiedliche Weise, so dass der gestörte Rhythmus in sein ursprüngliches Gleichgewicht zurückgeführt wird. In die japanischen Spa‘s geht man nicht „um eine Krankheit zu kurieren“ sondern vielmehr um die „eigene Kraft der Selbstheilung zu stimulieren“.


Der Ortswechsel, z.B. anlässlich eines Urlaubs oder einer „Flucht“ in die Natur, erzeugt noch vor physikalischen und heilenden Effekten auf unseren Körper eine beruhigende Wirkung und Nüchternheit (positive psychologische Effekte). Eine Umgebung wie sie im Gebirge oder am Meer herrscht, ruft im Körper besondere Erregungen hervor: Veränderungen der Temperatur, des Luftdrucks und somit des Sauerstoffgehalts stimulieren Puls, Atmung und Metabolismus.

RYOKAN - JAPANISCHE WELLNESS SPA

Eine traditionelle, typisch japanische Form für kurzen Regenerationsurlaub sind Aufenthalte in sogenannten ryokan oder onsen-ryokan, charakteristische Spa-Gasthöfe in japanischem Stil, eingerichtet mit tatami, shoji und futon-Betten, wo die hohe Badekultur sich mit den Gaumenfreuden der gesunden, japanischen Küche vereint - ein höflicher Ort um Geist und Körper zu entspannen.

Die Kultur des washoku, wie die japanische Küche benannt wird, kommt in diesen Einrichtungen in höchstem Maße zum Ausdruck, sowohl in Bezug auf die verwendeten Lebensmittel und ihre Zubereitung als auch hinsichtlich der ästhetischen Darbietung der Speisen, einschliesslich dem originellen Tafelgeschirr aus Porzellan, Lacqerware, Holz usw. Washoku wurde 2013 von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt.

... authentische, unverfälschte Feinheiten aus meiner Heimat feinsinnigen Menschen näher bringen,

damit sie das traditionelle Japan besser kennenlernen und sich daran erfreuen können ... >>> Tomoko Mori